Rennstall Wöhler

Es ist nicht unbedingt so, dass es im Stall von Sir Mark Prescott in dieser Saison besonders rund gelaufen wäre. Gerade einmal 46 Starts haben seine Schützlinge absolviert, sechs Rennen hat er gewonnen, für einen Stall mit rund sechzig, siebzig Pferden wenig genug. Deshalb hatte man dem Start von Alpinista in Saint-Cloud schon mit einer gewissen Skepsis entgegengesehen, schließlich war sie seit November nicht mehr gelaufen, damals hatte sie in München den Großen Preis von Bayern (Gr. I) gewonnen, ihr dritter Gr. I-Sieg in Folge in Deutschland 2021. Doch sie meldete sich mit einer erstaunlich starken Leistung zurück, verwies einen Schwung von Außenseitern auf die Plätze, denn die höher eingeschätzten Pferde wie der Schlenderhaner Mare Australis (Australia) oder noch mehr der dreifache Gr. I-Sieger Hurricane Lane (Frankel), als klarer Favorit am Start, blieben blass und klar unter Bestform.

Alpinista wird, wie schon seit Monaten angekündigt, Richtung Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I) marschieren, auf dem Weg dorthin soll der Prix Vermeille (Gr. I) den Zwischenstopp bedeuten. Die „King George“ kommen nach Meinung von Prescott eher nicht in Betracht. Sie hat zwar auch Nennungen für die „Grand Prix“-Rennen in Deutschland bekommen, doch wäre das auf internationaler Ebene bei allem Respekt schon ein Schritt zurück, würde sie dort laufen.

Alpinista ist eine Enkelin der Albanova (Alzao), die vor Jahren ebenfalls drei Gr. I-Rennen in Deutschland gewinnen konnte. Diese Albanova lief in vier Rennzeiten nur elfmal, sie gewann Listenrennen in Chepstow und Haydock, war vierjährig Zweite in dem von Mamool (In the Wings) gewonnenen Preis von Europa (Gr. I). Im Coronation Cup (Gr. I) und im Prix Royal Oak (Gr. I) war sie vierjährig ohne Chance. Alpinista ist mit 13 Starts auch noch ein geschontes Pferd,

Kirsten Rausing, die die Namen ihrer Fohlen aus der Familie von Alpinista stets mit dem Anfangsbuchstaben der Mutter beginnen lässt, hat in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Klassepferde mit "A" gezogen. Die Linie geht auf die legendäre Mumtaz Mahal (The Tetrarch) zurück, vor einhundert Jahren ein herausragendes Rennpferd, genannt „The Flying Filly“, eine exzellente Fliegerin. Alpinistas Mutter Alwilda (Hernando) hat 2015, damals fünfjährig, das Silberne Band (LR) über 3850 Meter in Köln gewonnen. Die Frankel-Tochter ist ihr Erstling, danach kamen die jetzt drei Jahre alte Alpenblume (Kendargent), die bei Tim Donworth in Frankreich steht, bei zwei Starts in der Provinz ist sie noch ungeschlagen. Ein danach gekommener Hengst von Oasis Dream ist tödlich verunglückt. Dieses Jahr hat Alwilda eine Stute von Iffraaj gebracht.

Alwilda ist Schwester des Gr. III-Siegers Algometer (Archipenko) und der Listensieger All At Sea (Sea The Stars) und Alignak (Sea The Moon) aus der erwähnten Albanova (Alzao). Deren Schwester Alborada (Alzao) war zweimal den Champion Stakes (Gr. I) in Newmarket erfolgreich.

Zum Vater Frankel (Galileo) ist kaum etwas hinzuzufügen. Seine Decktaxe liegt bei 200.000 Pfund, er stellte mit Baratti auch den Zweitplatzierten in diesem Rennen. Er ist Vater von bislang 23 Gr. I-Siegern, im Jahrgang 2019 haben in diesem Jahr insbesondere Inspiral, Nashwa und Westover überzeugt.