2022-11-27, Tokyo, 12. R. - Japan Cup
12 Japan Cup
- 27.11.2022 - Tokyo
- Distanz: 2400m
- Boden: gut bis fest
- Blacktype
Gruppe I, 5.283.806 € (2.787.639 - 1.111.975 - 694.021 - 414.102 - 276.068)
3 jährige und ältere Pferde
Quoten4,5:1
Es war ein ziemlich unruhiges, trotz der Zeit von 2:23,70 für japanische Verhältnisse lange relativ langsam gelaufenes Rennen, in dem Ryan Moore einmal mehr zeigte, warum er einer der besten Jockeys der Welt ist. Er fand im richtigen Moment die Lücke, um mit Vela Azul den Vorstoß zu unternehmen, am Ende war er sogar leicht voraus. Er gehörte zum engeren Favoritenkreis, stärker gewettet war mit Shahryar (Deep Impact) nur der Zweitplatzierte, die Europäer hatten japanischen Wetter ohnehin nicht berücksichtigt, Onesto (Frankel) stand bei 123:10, Tünnes (Guiliani) bei 245:10. Bei der PMU in Frankreich war Tünnes sogar Favorit, doch das war kein Maßstab, der dortige Wettumsatz war angesichts der Startzeit - in Europa um 7.40 Uhr - extrem gering.
Der immerhin schon fünf Jahre alte Vela Azul ist ein spätes Pferd, hatte in seiner Jugend einige Probleme, da er sehr groß und schwer war. Deshalb ist er zunächst ausschließlich auf Sand gelaufen, da die Grasbahnen in Japan eher fest sind. Bei seinen ersten 16 Starts auf Sandgeläuf gewann er zweimal, wechselte erst in diesem März auf Gras und auf Steherdistanzen. Viermal siegte er auf Gras, im Oktober in Hanshin im Kyoto Daishoten (Gr. II) über 2400 Meter. Es ist davon auszugehen, dass der erste Rappe, der den Japan Cup gewinnen konnte, im kommenden Jahr im Training bleibt, möglicherweise wird er dann auch einmal außerhalb der Landesgrenzen antreten.
Sein Vater Eishin Flash (King’s Best) ist ein Sohn der von Heinz Stillger gezogenen Moonlady (Platini), die für Trainer Harro Remmert in Erlenhofer bzw. Tanaka-Farben vier Gr.-Rennen gewonnen hat, darunter das Deutsche St. Leger (Gr. II) und das Long Island Handicap (Gr. II) in Aqueduct. Sie wurde nach Japan verkauft, wo Eishin Flash, Sieger u.a. im Japanischen Derby (Gr. I) ihr bester Nachkomme war. Als Deckhengst konnte der jetzt 15jährige noch nicht ganz überzeugen. Nach ersten Jahren auf der Shadai Stallion Station wechselte er 2019 zum Lex Stud in Hokkaido, wo auch Novellist (Monsun) steht. Dort deckte er dieses Jahr 56 Stuten zu einer Taxe von umgerechnet 5.500 Euro. Drei Blacktype-Sieger hat er bisher auf der Bahn.
Mütterlicherseits geht Vela Azul auf Madelia (Caro) zurück, in den 70er Jahren in den Wildenstein-Farben klassische Siegerin in Frankreich. Die Familie ist allerdings schon seit vielen Jahren in Japan beheimatet, ihr bisher bester Vertreter ist Aventura (Jungle Pocket), die Schwester der Mutter von Vela Azul. Wir haben das Pedigree bewusst etwas länger ausgeweitet, denn weiter hinten findet man auch einen deutschen Bezug. Die Linie war mit den “Molly”-Pferden einige Jahre im Gestüt Auenquelle vertreten, doch ist sie dort und wohl auch bei keinem anderen Züchter mehr hierzulande mit der mütterlichen Linie aktiv.
Anzumerken ist noch der dritte Platz von Weltreisende (Dream Journey). Der fünf Jahre alte Hengst, Gr. III-Sieger und schon mehrfach Gr. I-platziert, bot unter dem Australier Damian Lane eine der besten Leistungen seiner Karriere. Er ist ein Sohn der Listensiegerin und Preis der Diana (Gr. I)-Dritten Mandela (Acatenango), eine erstklassige Vererberin in Japan, Mutter auch des zweimaligen Gr. I-Siegers World Premiere (Deep Impact).
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