Rennstall Wöhler

Es war eine beeindruckende Vorstellung von Lady Ewelina, die im vergangenen Sommer noch ín Polen im Training war. Sie gewann dort im August souverän ein Maidenrennen, danach reifte der Plan, sie nach Deutschland zu schicken. Sie kam zu Andreas Wöhler, für den sie auf Anhieb in Hannover auf Listenebene erfolgreich war. Über Winter ist sie größer und kräftiger geworden, machte schon im Kölner Führring einen hervorragenden Eindruck, den sie im Rennen dann komplett unterstreichen konnte. Sie hat natürlich für alle relevanten Prüfungen Nennungen, wobei ihr Trainer den Prix de Diane (Gr. I) am 18. Juni als durchaus mögliches Ziel nannte. In den German 1000 Guineas (Gr. II) ist sie bereits gestrichen, die Buchmacher ńotieren sie derzeit als Favoritin auf den Sieg im Henkel-Preis der Diana (Gr. I).

Gerade einmal 3.500gns. kostete sie vorvergangenen Oktober bei Tattersalls. Sie ist damals ganz gezielt gekauft worden, denn in den Farben von Marian Ziburskes Westminster Racehorses lief bereits ihre 2017 geborene Schwester Red Dynamite (Medicean), die 2020 zwei Rennen gewinnen konnte, in die eigene Zucht genommen wurde. Sie hat einen Jährlingshengst von Areion, wurde im Frühjahr von Soldier Hollow gedeckt. Die Mutter Quadri (Polish Precedent) ist nicht gelaufen, hat acht Sieger auf der Bahn. Der bisher beste war Turn Tide (Medicean), der in Neuseeland die Herbie Dyke Stakes (Gr. I) gewonnen hat, auch in Hong Kong und Großbritannien erfolgreich war. Eva Kant (Medicean) war in Listenrennen in Longchamp und in Rom jeweils Dritte. Lady Ewelina ist der letzte bekannte Nachkomme ihrer Mutter, bei deren Geburt war sie immerhin schon 22 Jahre alt.

Quadri ist Schwester der Listensiegerin Fashionable (Nashwan), deren Tochter Jack Naylor (Champs Elysees) zwei Gr. III-Rennen in Irland für sich entscheiden konnte, Zweite in den Irish Oaks (Gr. I) und Dritte im Prix Marcel Boussac (Gr. I) war. Die zweite Mutter ist Schwester der mehrfachen Gr. I-Siegerin Wandesta (Nashwan) und des Prix du Conseil de Paris (Gr. II)-Siegers und Deckhengstes De Quest (Rainbow Quest). Ein weiterer Deckhengst ist der gute Flieger Deportivo (Night Shift). 

Der Vater Mukhadram (Shamardal) steht zu einer Decktaxe von 3.500 Euro im Allevamento di Besnate in Italien, die ersten sechs Jahre seiner Deckhengstkarriere war er in Shadwells Nunnery Stud in England aktiv. Er hat eine Handvoll Blacktype-Pferde auf der Bahn, doch seine bisherige Bilanz ist weniger aufregend, weswegen er auch nach Italien geschickt wurde. In Deutschland hat er den Listensieger Wiesentau auf der Bahn.

Unter dem Strich ist es eine Abstammung, die mit “unauffällig” eher untertrieben bezeichnet werden kann. Aber Lady Ewelina ist fraglos ein erstklassiges Rennpferd.