Rennstall Wöhler

Es war ein Abschluss nach Maß - wenn es denn ein Abschluss war. Frankie Dettori gewann bei seinem mutmaßlich letzten Ritt in Ascot die Champion Stakes mit King of Steel, meisterlich aus dem Hintertreffen vorgetragen. Doch ob es wirklich sein letzter Ritt in Großbritannien war? Nach dem Ballyhoo um den Rücktritt vom Rücktritt, der Verlängerung der Jockeykarriere vorerst bis in das kommende Frühjahr hinein, scheint nichts mehr ausgeschlossen und es würde niemanden wundern, wenn Dettori, der fraglos in der Form seines Lebens ist, auch 2024 auf europäischen Bahnen unterwegs ist. Es gibt bereits Buchmacher, die - sogar sehr kurze - Kurse darauf anbieren, dass Dettori kommendes Jahr während Royal Ascot wieder einen Sieger reitet. 

King of Steel war zwar als Favorit angetreten, aber auch mit denen muss erst einmal gewonnen werden. Als 66:1-Außenseiter hatte er Anfang Juni Rang zwei hinter Auguste Rodin (Deep Impact) im Epsom Derby (Gr. I) belegt. Damals war er Jahresdebutant, nachdem er zweijährig bei zwei Starts in Nottingham gewonnen hatte, dann in den Futurity Trophy Stakes (Gr. I) chancenlos geblieben war. Er wechselte danach von David Loughnane zu Roger Varian, der ihn nach Epsom siegreich in den King Edward VII Stakes (GR. II) vorstellte. Der Hengst war dann Dritter in den King George VI and Queen Elizabeth Stakes (Gr. I) und Vierter in den Irish Champion Stakes (Gr. I). Der Ritt auf King of Steel kostete den damaligen Stalljockey von Amo Racing, Kevin Stott, den Job. Für den Dreijjährigen könnte es jetzt in den USA weitergehen, denn mit dem Sieg in Ascot hat er eine automatische Qualifikation für einen Start im Breeders’ Cup Turf (Gr. I). In jedem Fall soll er auch im kommenden Jahr im Training bleiben.

Der Wootton Bassett-Sohn war ein 200.000-Dollar-Jährling in Keeneland. Die Mutter Eldacar (Verglas) hat in Frankreich zwei Rennen auf Distanzen bis zu 3000 Meter gewonnen. Sie hat zuvor eine rechte Schwester von King of Steel gebracht, diese hat in den USA gewonnen. Eldacar, deren letztes Fohlen King od Steel ist, ist Schwester von drei Siegern aus einer Nashwan-Tochter, die Schwester der Gr. III-Siegerin Serisia (Exit to Nowhere) ist, Mutter des in Australien auf Gr. I-Ebene erfolgreichen Contributer (High Chaparral). Die dritte Mutter ist die Prix Yacowlef (LR)-Siegerin Seralia (Royal Academy), Schwester der mehrfach Gr.-Platzierten Miss Crissy (Verglas).