Rennstall Wöhler

Entweder wird er Letzter oder er gewinnt - so ähnlich waren die Überlegungen im Vorfeld des Derbys bezüglich City of Troy (Justify). Denn der Hengst hatte nach einer fulminanten Zweijährigen-Saison mit drei Siegen u.a. in den Dewhurst Stakes (Gr. I) und den Superlative Stakes (Gr. II) in den 2000 Guineas (Gr. I) bitter enttäuscht, war nur als Neunter ins Ziel gekommen. Das warf vor Epsom natürlich Fragen auf, doch vom Ballydoyle-Team kamen stets extrem optimistische Töne und sie sollten recht behalten. Es war eine rundum imponierende Vorstellung auf der 2400-Meter-Distanz, wobei ja zuvor auch nicht sicher war, ob City of Troy überhaupt stehen kann. 

Es war der zehnte UK-Derbysieg für Aidan O’Brien, mit Galileo (Sadler’s Wells) hatte es 2001 begonnen. Ob City of Troy wirklich ein Ausnahmepferd ist, wie schon im vergangenen Jahr prognostiziert, wird man bei den nächsten Starts sehen, wobei der Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. ) und der Breeders’ Cup natürlich die langfristigen Ziele sind. Der Trainer bezeichnete ihn als “besten Derbysieger, den wir bisher hatten.” Eigentlich sollte er in die USA gehen und dort die Travers Stakes (Gr. I) über 2000 Meter auf Sand bestreiten, doch da er immer noch etwas grün wirkt, wird er möglicherweise doch erst einmal in Europa bleiben.  

Er ist der 19. Epsom Derbysieger, der in Nordamerika gezogen wurde. Sein Vater Justify (Scat Daddy), der zwischen den Coolmore-Dependancen in Kentucky und Australien shuttelt, steht in der USA-Dependance von Coolmore, dem Ashford Stud, zu einer Decktaxe, die im unteren sechsstelligen Bereich liegen dürfte. Vergangenes Jahr waren es 100.000 Dollar gewesen, dieses Jahr ist von “private” die Rede, es dürfte sicher eine “2” vorne stehen. Sein erster Jahrgang ist vierjährig, 18 Gr.-Sieger hat er bisher auf der Bahn. 

Coolmore hat das Potenzial seines schon mit elf Jahren eingegangenen Vaters Scat Daddy (Johannesburg) früh erkannt und sich einige seiner Söhne gesichert. Das sind in Irland No Nay Never und Sioux Nation, mit Arizona,Blackbeard, Little Big Bear und Ten Sovereigns sind zudem schon vier No Nay Never-Söhne im Gestüt. Allein für die Deckrechte von Justify soll Coolmore noch während seiner Rennkarriere - er gewann die Triple Crown in den USA - 75 Millionen Dollar gezahlt haben. Ein weiterer spannender junger Scat Daddy-Sohn ist Sergei Prokofiev, der aktuell einen sehr guten Start im Gestüt hinlegt. 

City of Troys Mutter Together Forever (Galileo) hat die Dubai Fillies’ Mile Stakes (Gr. I) gewonnen, hatte bisher vier Blacktype-Pferde auf der Bahn. Military Style (War Front) war Sieger in den Tyros Stakes (Gr. III), er steht als Deckhengst im Haras du Taillis in Frankreich, Absolute Ruler (War Front) und Bertinelli (Justify) waren gruppeplatziert, King of Athens (War Front) listenplatziert. eine zwei Jahre alte Stute hat Uncle Mo als Vater, eine Jährlingsstute Dubawi und ein Stutfohlen Into Mischief. Together Forever ist Schwester des Prix Jean Prat (Gr. I)-Siegers und Deckhengstes Lord Shanakill (Speightstown) und der Epsom Oaks (Gr. I)-Siegerin Forever Together (Galileo), Zweite auch in den Irish Oaks (Gr. I) und den Pretty Polly Stakes (Gr. I).