Preis von Europa
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1963 machten Hein Bollow und Opponent den Anfang
Der Preis von Europa war 1963 bei seiner Premiere das mit 250.000 DM höchstdotierte Rennen seiner Zeit in Deutschland. 2012 wird in Köln das 50jährige Jubiläum dieses Traditionsrennens gefeiert.
Die Freude über die nun schon 50jährige Tradition, ein bedeutendes Steher-Rennen mit Gruppe I-Status auf der Kölner Rennbahn beheimaten zu dürfen, mischt sich mit einer gewissen Trauer über den Verlust an internationaler Bedeutung und sportlichem Renommee, den es bei allem Respekt vor den sieben diesjährigen Startern zu konstatieren gilt. Passenderweise wird diesmal kein im Ausland trainierter Vollblüter den Weg nach Köln antreten. Auch Godolphin, die zu den treuen „Starterlieferanten“ der Vergangenheit gehörten und insgesamt dreimal den Sieger dieser Prüfung stellten, glänzen ein Jahr nach Campanologists Erfolg mit Abwesenheit. Ein Novum stellt ein reine nationale Besetzung des Rennens zwar nicht dar – schon 2005 fehlte jeglicher Gast aus dem Ausland – doch konterkariert dies den Charakter eines solchen Rennens und straft zudem den Renntitel Lügen.
Aus heutiger Perspektive kaum noch vorstellbar sind die Austragungen in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, als z.B. 1974 insgesamt 17 Vollblüter, darunter sieben aus dem Ausland angereiste Gäste, die Startboxen in Köln bezogen und um den Sieg stritten. Man darf dabei allerdings nicht außer Acht lassen, dass 1974 eine Dotierung von umgerechnet mehr als 271.000 Euro mit dem Rennen verbunden war, so dass vor 38 Jahren – auch ohne Inflationseinrechnung - immerhin 75 Prozent höhere Prämien im Europa-Preis zu verdienen waren.
Nach dem diesjährigen Europa-Preis wird bei der Siegerehrung der Brückenschlag zum Anfang dieses einst gemeinsam mit dem Großen Preis von Baden bedeutendsten internationalen Galopprennen auf deutschem Boden in Person von Hein Bollow geschlagen. Der mittlerweile 91jährige Bollow gewann mit dem von Josef Hochstein vor Ort trainierten Opponent im Jahre 1963 die erste Austragung des Europa-Preises. Gemeinsam mit dem Kölner Rennvereinsmitglied Konrad Adenauer, einem Enkel des namensgleichen Alt-Bundeskanzlers, der Bollows Sieg 1963 auf der Kölner Tribüne miterlebte, wird er die Ehrung des siegreichen Teams nach dem 50. Preis von Europa vornehmen.
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