Storys
Aus der Stallparade 2012
Quelle: www.Rennstall-Woehler.de
In der vergangenen Stallparade schrieben wir, dass Stall Helenas Kolonel eventuell schon zweijährig ein ernstes Wort mitreden könnte und deshalb auch eine Nennung für den Winterfavoriten erhält.
Und das Debüt des Manduro-Sohnes Ende August in Baden-Baden war dann auch wirklich sehr beeindruckend, vorallem wie spielerisch er letztendlich zu seinem Erfolg über den späteren Ratibor-Sieger Pastorius kam. Leider kehrte der Hengst mit einem Infekt von dieser Reise zurück und kotzte sich wochenlang die Lunge aus dem Hals, so dass an einen zweiten Start nicht mehr zu denken war, wollte man ihm nicht vielleicht ernsthaft weh tun.
Ein Gutes hatte die ganze Sache aber dann doch, Kolonel nutzte die ruhige Zeit sinnvoll und machte nochmal einen schönen Schub in seiner Entwicklung.
Der Hengst lässt es sich gern gefallen wenn man ihn mal so richtig knuddelt, fühlt sich am wohlsten wenn alles harmonisch abläuft und ist auch selbst immer sehr friedfertig.
Er hat schon ein schlechtes Gewissen wenn er nach einem unglücklichen Nicker seine Reiterin Christa Germann verliert und diese ihn den weiten Weg von genau gegenüber der Bahn bis nach Hause führen muss.
Kolonel rangiert in der stallinternen Hitliste ganz weit oben und wir sind sehr gespannt, was er alles bewirken kann. Über das Dr. Busch Memorial und Mehl-Mühlens-Rennen soll es für ihn Richtung Deutsches Derby gehen.
Aus der Stallparade 2011
Quelle: www.Rennstall-Woehler.de
Die Bedeutung reicht vom militärischen Oberst, über eine ältere Schriftart bis hin zum Namen eines massiven Teakholz-Stuhles, was auf jeden Fall schon Mal ein Hinweis auf Züchter und Besitzer wäre - Rolf Brunner, ein im Badischen angesiedelter Stuhl-Fabrikant. Im Rennsport wahrscheinlich eher bekannt als Züchter des grandiosen Manduro, welcher sich auch als Vater von Kolonel zeichnet.
Manduro selbst stammt von Monsun aus der Wittekindshoferin Mandellicht, einer Be My Guest-Tochter, die mit Mandela noch ein weiteres hochkarätiges Produkt brachte. Als Jährling wurde Manduro für €130.000 von Georg Baron von Ullmann erworben und dieses Geld war sicherlich gut investiert. Manduro absolvierte in seiner bewegten Karriere 18 Starts, kam 10 Mal als Sieger nach Hause, lief 8 Mal in die Platzierung, verdiente etwas um die 1,5Mio€ und wurde 2007 eingestuft als das höchsteingeschätzte Pferd weltweit.
Mit 2 Starts und 2 Siegen ging es für ihn als Youngster gleich beeindruckend los und ließ einige Hoffnung aufkeimen, was seine weitere Karriere betraf. Aber aufgrund von Verletzungspech blieb ihm leider die klassische Kampagne für die Dreijährigen verwehrt, sprich auch das Derby. Erst im September kam Manduro wieder an den Start, fand mit den Siegen im Listen- und Gruppe III-Rennen sofort wieder den Anschluss und ließ erahnen, welche Erfolge ihm durch die lange Pause entgangen waren.
Vierjährig wechselte er nach Frankreich zu Andre Fabre und auch wenn es in diesem Jahr „nur“ zu einem Gruppe II-Sieg reichte, zog er sich mit diversen Platzierungen auf höchstem Parkett doch sehr erfolgreich, und auch lukrativ, aus der Affäre.
Wie im Rausch begann 2007 als Manduro, von dem Andre Fabre sagt, er wäre das beste Pferd, das er jemals trainiert hätte, nicht nur die legendären Prince of Wales-Stakes gewinnen konnte, sondern auch nach 5 Starts noch ungeschlagen war. Die Krönung seiner Laufbahn sollte der Sieg im Prix de L‘Arc de Triomphe werden und die Chancen dafür standen mehr als gut. Da schlug das Verletzungspech erneut zu. Nach seinem letzten Rennen vor dem Arc ging Manduro lahm, es wurde eine Fraktur an der Hinterhand diagnostiziert und somit war seine Karriere als Rennpferd beendet.
Der Verkauf als Deckhengst an Newsells war eigentlich schon in trockenen Tüchern als ein weiterer Interessent mit einem offensichtlich sehr überzeugenden Angebot aufwartete und so ging die Reise für Manduro Richtung Kildangan Stud, der irischen Dependance von Darley.
Auf den Tattersalls December Sales 2007 wechselte dann noch auch Mandellicht in den Besitz von Darley Stud. Zur gleichen Zeit, aber in Deauville, kaufte Rolf Brunner Kolonels spätere Mutter Kristin‘s Charm. Sie ist eine Swain-Tochter, die in USA geboren wurde und dort auch 20 Rennen absolvierte, wovon sie drei gewinnen konnte und mit weiteren Platzierung kam sie auf eine Gewinnsumme von ca. 88.000$. Über ihre Mutter Hidden Dreams ist wenig bekannt, außer dass sie irgendwann nach Argentinien ausgeführt wurde. Interessant ist die Großmutter Secret Assett, eine Ribot-Enkelin, die mit Warshan, Razeen und First Fleet einige sehr gute Pferde brachte.
Dass Kristin‘s Charm tragend von Pivotal war, gab für Rolf Brunner den Ausschlag die Stute zu erwerben. Das Fohlen, ihr Erstling, war dann aber leider eine Totgeburt. Danach suchte die Stute Manduro auf und das Ergebnis ist Kolonel. Der zweite Versuch mit Manduro klappte leider nicht so gut, das Fohlen verstarb ein paar Tage nach seiner Geburt. Aktuell ist Kristin‘s Charm tragend von Sholokov und wird danach erneut Manduro aufsuchen.
Kolonel ist ein, allein schon durch seine Erscheinung, recht auffälliges Pferd und als sein Züchter vor ein paar Tagen aktuelle Fotos von ihm sah, meinte er schon einige Ähnlichkeiten mit Manduro in diesem Alter zu erkennen. Von der Farbe natürlich mal abgesehen. Obwohl groß und rahmig gebaut, bewegt sich Kolonel sehr leichtfüßig und wir trauen ihm zu, dass er schon dieses Jahr ein ernstes Wort mitreden kann. Aus diesem Grund erhielt er auch eine Nennung im Preis des Winterfavoriten.