Rennstall Wöhler

In Deutschland wäre unmittelbar nach dem Ausgang dieses Rennens die Rennleitung auf den Plan getreten und hätte über Sanktionen gegen den Erstplatzierten beraten. Tazeez war rund 50 Meter vor dem Ziel dem später Viertplatzierten Al Zir (Medaglia d'Oro) in die Spur geraten und da dieser am Ende nur eine Nase vom dritten Platz zurück war, hätte es hierzulande durchaus einen Disqualifikationsgrund gegeben. Nicht so in England, wo argumentiert wird, dass Al Zir nie hätte gewinnen können.

So kamen die Favoritenwetter zu ihrem Recht und Tazeez zu seinem zweiten Gruppe-Sieg, nachdem er letzten April in Newmarket die Earl of Sefton Stakes, auch gegen Steele Tango, gewonnen hatte. Allein die Form als Dritter in der Arlington Million (Gr. I) musste hier zum Sieg ausreichen. Für Tazeez könnte es jetzt erneut in Übersee, in den USA oder Hong Kong weitergehen. Seine Mutter steht, tragend von Lemon Drop Kid, im Katalog der Keeneland Sales im November.

Achtbar zog sich die 100:1-Außenseiterin Letty aus der Affäre. Die drei Jahre alte von Attila Friebert trainierte Stute, klassische Siegerin in der Schweiz und in Ungarn, bestimmte lange das Tempo, ließ erst spät nach. Sie gehört dem in Deutschland noch bestens bekannten Albert Klimscha, 67, lange Jahre Jockey und Trainer, später als Pferdezahnarzt tätig, inzwischen wieder in Ungarn ansässig.