Rennstall Wöhler

Trainer Roland Dzubasz meinte nach dem ersten Erfolg von Villandury eher scherzhaft, dass der Dreijährige sicherlich mehr als nur ein Ausgleich-IV-Pferd sei. Dem kann man nur zustimmen. Schon beim Debüt hatte es für den Sohn des als Beschäler immer mehr in den Vordergrund drängenden In The Wings-Sohnes Mamool ausschließlich gute Kritiken gegeben, sodass die 21:10-Siegquote in keiner Weise überraschte. Jockey Alex Pietsch, der in dieser Saison erstmals ernsthaft ums Championat mitmischt, würde in den noch verbleibenden Wochen des Jahres sicherlich liebend gerne öfter auf ähnlich überlegenen Gewinnern sitzen.

Wenn Matthias Barth als Besitzer und Züchter in Personalunion erscheint und gleichzeitig der Pferdename mit dem Buchstaben „V“ beginnt, kann es sich eigentlich nur um Verwandte der Klassestute Vanjura handeln. Die familiäre Bindung zu Vanjura ist im Fall Villandury sogar besonders eng, ist er doch ein Halbbruder ihrer Mutter, der von Zinaad stammenden Venia Legendi.

Villandurys Mutter Vecchia Romagna gelang allerdings bereits drei Jahre vor Venia Legendi mit ihrer Erstlingsstute Voodo Lounge ein recht vielversprechender Start im Gestüt. Zum ihrer näheren Verwandtschaft zählt ferner noch die gute Stute Vancovia. Nicht unerwähnt bleiben darf außerdem Villandurys Großmutter Princess Eboli, die sich als mehrfache Gruppe-Siegerin in den Siebzigern auszeichnete, allerdings nicht zu verwechseln ist mit der gleichnamigen Stute aus der Zucht von Margit Gräfin Batthyany. Leider ist Villandurys  Mutter im letzten Jahr eingegangen. Wie es scheint, sollte aber auch das letzte Fohlen der Salse-Tochter namens Villanesco (Desert Prince) mehr als nur ein Ausgleich-IV-Pferd werden. Denn knapp eine Stunde zuvor war der Zweijährige in Halle nämlich nur Monsieur De Frappe unterlegen gewesen.