Rennstall Wöhler

Schaut man sich die "Abschnittszeiten" in den "Arc"-Vorbereitungsrennen an diesem Tag in Longchamp genauer an, dass war es Saonois vorbehalten, in dem Bereich zwischen 400 und 200m vor dem Ziel mit 11,07 Sekunden die Bestzeit zu erzielen. In der Phase, in der in der Regel die Entscheidung fällt, konnte der Sieger im Prix du Jockey-Club (Gr. I) bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem damaligen Erfolg enorm beschleunigen, konnte sich zudem aus einer nicht gerade einfachen Situation zwischen zwei Gegnern befreien. Nicht unerwartet kassierte sein Team an diesem Tag den meisten Beifall, schließlich besteht es aus wahren "Underdogs", einem Besitzer, der täglich seinem Beruf als Bäcker nachgeht, einem Trainer aus dem Provinznest Saint-Cyr-les-Vignes und einem Reiter, der auch noch nicht lange den Status eines Auszubildenden verlassen hat. Es gab nicht wenige, die den Sieg im französischen Derby als Zufall angesehen haben und tagelang tobten anschließend die Diskussionen über den Wert dieses Rennens. Mit dem Sieg im Prix Foy hat Saonois nicht nur überzeugend die Pole-Position unter den französischen Dreijährigen verteidigt, er hat sich auch in die Liste der Stars eingereiht, die das Doppel Jockey-Club/Foy geschafft haben, nämlich Dalakhani, Montjeu, Sulamani und Vision d'Etat. Natürlich startet er jetzt im Prix de l'Arc de Triomphe, auch wenn er für 100.000 € nachgemeldet werden muss.

Saonois kommt aus dem letzten französischen Jahrgang des Grand Prix de Paris (Gr. I)-Siegers Chichicastenango (Smadoun), der mit kleinen Jahrgängen in Frankreich sehr erfolgreich war, Vater u.a. von Vision d'Etat ist. Dieser stammt aus einer Tochter von Garde Royale (Mill Reef), Saonois' zweite Mutter ist ebenfalls von diesem Hengst. 2008 wurde Chichicastenango nach Japan verkauft, wo er Anfang des Jahres einging. Vergangenes Jahr erzielten seine Fohlen bei der diesbezüglich wichtigsten Auktion in Japan einen hervorragenden Schnitt pro Zuschlag von umgerechnet 430.000 €.

Die Mutter Saonoise war bereits für Jean-Pierre Gauvin aktiv, im Übrigen Mitbesitzer des Sohnes, sie lief 50mal, gewann fünf Rennen, stammt ohnehin aus einer Familie von oft gelaufenen Pferden, die sich in der Regel auf Handicap-Ebene tummelten. Saonoise selbst beendete ihre Karriere sogar in der Verkaufsklasse. Ihr Erstling Sainte Baume (Enrique) hat zwei kleinere Rennen gewonnen, sie ist inzwischen auch im Besitz von Patrick Treyve und tragend von Turtle Bowl. Die Mutter hat noch eine zwei Jahre alte Stute von Sageburg, die ebenfalls bei Gauvin im Training ist. Eine Jährlingsstute stammt von My Risk, Saonoise wurde wie ihre Tochter dieses Jahr von Turtle Bowl gedeckt. Black Type ist erst sehr weit hinten im Pedigree zu finden, teilweise besteht die Linie auch aus Hindernispferden.