Rennstall Wöhler

Im August 2008 legte der damals zwei Jahre alte Hengst Portus Blendium auf der französischen Provinzrennbahn Dax beim dritten Start seiner Laufbahn seine Maidenschaft ab. Damals noch in der Obhut von Ramon Avial-Lopez, einem Spanier, für den er zuvor zweimal Zweiter in San Sebastian gewesen war. Er wechselte dann in den Stall von Carlos Laffon-Parias, für den er u.a. zweimal Dritter auf Listenebene war. Ende 2009 wurde er nach Hong Kong verkauft und es erfolgte, wie das dort oft üblich ist, die Umbenennung in California Memory und der Aufstieg zum vierbeinigen Darling der dortigen Szene. Fünf Rennen hat er dort gewonnen, dabei rund vier Millionen € verdient, ist aber ein Pferd für Sha Tin geblieben, denn mehrere Ausflüge nach Dubai und Singapur endeten mit deutlichen Niederlagen.

Er ist ein Sohn von Highest Honor (Kenmare), einem der besten Deckhengste der vergangenen Jahre in Frankreich, wo er von ausländischen Züchtern aber weitgehend vernachlässigt wurde. Einer der Söhne des 2008 eingegangenen Hengstes ist der im Gestüt Graditz stehende klassische Sieger Santiago. Die mütterliche Linie von Portus Blendium - unter diesem Namen wird er unverändert geführt - kommt erst einmal sehr unauffällig daher, er ist ein Bruder von drei Siegern und auch die Mutter hat gerade nur ein Rennen gewonnen. Spannend wird es erst später im Pedigree, das wir im Nachfolgenden ausführlich dokumentiert haben, denn der Wallach stammt aus einer herausragenden Familie, der aktuell etwa der vorjährige Epsom Derby (Gr. I)-Sieger Pour Moi (Montjeu) und der diesjährige Gr. I-Sieger Aesop's Fables (Distorted Humor) entstammen.

Ein großes Rennen lief Giofra im Besitz und aus der Zucht von Jürgen H. Winters Haras de la Perelle. Die vier Jahre alte diesjährige Siegerin in den Falmouth Stakes (Gr. I) war im Ziel nur eine Länge zurück, ihr Reiter Christophe Soumillon haderte anschließend mit der wenig glücklichen Startnummer und verglich sie mit der großen Rennstute Pride, die umso besser wurde, je älter sie war. Giofra könnte auch fünfjährig noch im Stall von Trainer Alain de Royer-Dupre bleiben. Deutschlands einziger Starter an diesem Tag, der italienische Derbysieger Feuerblitz, hatte alles andere als einen guten Rennverlauf. Er pullte auf den ersten Metern aus guter Ausgangsposition relativ früh, als ihm sein Reiter den Kopf freigab, schrammte er nach vorne, wurde in der Zielgeraden dann aber doch glatt überlaufen. Es war allerdings auch sein neunter Start seit Anfang April in einer sehr intensiven Saison. Auch die aus deutscher Zucht stammenden Irian (Tertullian) und Autumn Gold (Ransom O'War) hatten nichts zu bestellen, wobei für den Auenqueller der Sprung in diese Klasse wohl noch etwas zu schnell kam.