Rennstall Wöhler

Scheich Fahad Al Thani genoss es sichtlich, am Sonntag auf dem Curragh in Irland, wo es im Gegensatz zur Mitte Europas ausnahmsweise nicht regnete, seinen ersten klassischen Sieger vom Geläuf zurückführen zu können. Just the Judge, ein €50.000-Einkauf als Jährling bei Goffs, gehört ihm zusammen mit der Familie Sangster, die im Gegensatz zu Scheich Fahad natürlich eine lange Tradition hat, was klassische Sieger in Epsom anbetrifft. Eine Premiere in einem Klassiker war es auch für Trainer Charlie Hills, der erst vor kurzer Zeit den Trainerposten von seinem Vater Barry übernommen hatte.

Scheich Fahad hatte sich nach dem zweiten Start und Sieg von Just the Judge einen Anteil an ihr gesichert. Das war nach einem Listensieg vergangenen Sommer in Newbury, dem sie dann im Oktober noch den Sieg in den Rockfel Stakes (Gr. II) folgen ließ. In diesem Jahr debutierte sie in den 2000 Guineas (Gr. I) in Newmarket, in denen sie nicht den besten Rennverlauf hatte, nur von Sky Lantern (Red Clubs) geschlagen war. Auf dem Curragh servierte ihr Al Thani-Stalljockey Jamie Spencer ein ideales Rennen, kam eigentlich nie ernsthaft in Gefahr. Die Coronation Stakes (Gr. I) während Royal Ascot sollen ihr nächstes Ziel sein.

Sie ist Erstling ihrer unplatziert gelaufenen Mutter, die aber eine Rainbow Quest-Tochter einer in den USA zweimal auf Gr. II-Ebene erfolgreichen Stute ist. Uncharted Haven ist auch Mutter von High Heeled (High Chaparral), die die St. Simon Stakes (Gr. III) gewonnen hat. Uncharted Haven ist zudem Schwester der Mutter der in Deutschland erfolgreichen Flores del Lago (Encosta del Lago). Just the Judge stammt aus dem zweiten Jahrgang von Lawman (Invincible Spirit), dessen Decktaxe nicht ohne Grund in diesem Jahr im irischen Ballylinch Stud auf €20.000 angehoben wurde. Er ist jetzt Vater von drei Gr. I-Siegern, hinzu kommen vier Gr. III-Sieger. Er gehört fraglos zu den aufstrebenden Vererbern in Europa, ist in diesem Jahr auch verstärkt von deutschen Züchtern herangezogen worden. Den ein Jahr jüngeren Bruder von Just the Judge, der jetzt den Namen Obliterator (Oratorio) trägt, gehört ebenfalls Scheich Fahad, David Redvers hatte ihn letztes Jahr bei Goffs für €70.000 gekauft.