Rennstall Wöhler

Wenn es ein Pferd gibt, dass die Internationalität des Galopprennsports verkörpert, dann ist es Karakontie. Er gehört der griechischen Familie Niarchos, kam in Japan zur Welt, weil seine Mutter dort zur Bedeckung weilte, stammt von einem Hengst ab, der in Irland gelaufen ist, dann als Deckhengst zwischen Nord- und Südamerika shuttelte, seine Mutterlinie ist die der amerikanisch-gezogenen Französin Miesque. Sein Trainer ist ein Engländer, der seine Ausbildungszeit in den USA und Australien absolvierte, der Jockey ist Franzose. In der Poule d'Essai des Poulains war er als uneingeschränkter Favorit an den Start gekommen, was auch daran lag, dass sein mutmaßlich größter Widersacher Ectot (Hurricane Run) verletzungsbedingt im Stall bleiben musste. Karakontie hatte zweijährig den Prix Jean-Luc Lagardere (Gr. I) und den Prix La Rochette (Gr. III) gewonnen, beim Jahresdebut im Prix de Fontainebleau (Gr. III) war Ectot vor ihm. Es war am Sonntag sicher ein Arbeitssieg für ihn, aus einer günstigen Startposition heraus, er musste sich schon strecken, um Prestige Vendôme (Orpen) in Schach zu halten. Seinen Siegen mag die Brillanz fehlen, aber er zeigt stets eine Menge Kampfgeist, geht gegenüber der Konkurrenz oft den entscheidenden Galoppsprung besser.

Karakonties Vater ist der 2011 eingegangene US-Hengst Bernstein (Storm Cat), der für Ballydoyle auf Distanzen bis zu 1400 Meter ein gutes Rennpferd war. In den USA hat er mit Dream Express und Miss World zwei Gr. I-Sieger gebracht, in Argentinien war er zweimal Champion-Deckhengst. Die Mutter hat mit Bottega (Mineshaft) und Sunday Sunrise (Lemon Drop Kid) schon zwei Listensieger in Frankreich bzw. den USA auf der Bahn. Bei Karakonties Geburt war sie zur Bedeckung von Bago (Nashwan) in Japan, daraus resultierte der jetzt Zweijährige Altitudes, den ebenfalls Jonathan Pease trainiert, Ein 2013 geborenes Fohlen von King Kamehameha ist eingegangen. Die nächste Mutter ist die Listensiegerin Moon Is Up, eine Tochter von Miesque (Nureyev) und somit Schwester der Größen Kingmambo (Mr. Prospector) und East of the Moon (Private Account). 

Die Umgebung von Karakontie sieht ihn trotz seiner Abstammung nicht als reinen Meiler an. Er hat u.a. ein Engagement für den Prix du Jockey-Club (Gr. I) über 2100 Meter, es ist nicht ausgeschlossen, dass er dort antritt.