2014-08-17, Krefeld, 6. R. - Großer Preis der Sparkasse Krefeld (ex Fürstenberg-Rennen)
6 Großer Preis der Sparkasse Krefeld (ex Fürstenberg-Rennen)
- 17.08.2014, 16:35 - Krefeld
- Distanz: 2050m
- Boden: gut
- Blacktype
Gruppe III, 55.000 € (32.000, 11.000, 5.500, 3.000, 2.000, 1.500)
Für 3-jährige Pferde. Gew. 57,0 kg. Siegern eines Rennens der Gruppe III 1 kg, der Gruppe II 2 kg, der Gruppe I 3 kg mehr. Pferden, die keinen Geldpreis von 12.000 € gewonnen haben, 1 kg erl.
QuotenSiegwette 47:10. - Platzwette 14, 11:10. - Zweierwette 60:10. - Dreierwette 276:10.
Startnr./Platz | Pferd - Trainer/Jockey | Gewicht | Gewinn | Toto | Details |
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1 | Eric (GER) 2011 Christian Freiherr von der Recke / Jo.: Stephen Hellyn |
57,0 kg | 32.000 € | 47,0 | Details |
Pferd: F. H. v. Tertullian - Ericarrow (Bollin Eric) Formen: 4-4-7-2-1-1 |
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2 | Simba (GB) 2011 Andreas Wöhler / Jo.: Eduardo Pedroza |
57,0 kg | 11.000 € | 17,0 | Details |
Pferd: F. H. v. Teofilo - Sarabia (One Cool Cat) Formen: 1-2-1-1-4-7-1 |
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3 | Firestorm (GER) 2011 Peter Schiergen / Jo.: Adrie de Vries |
57,0 kg | 5.500 € | 65,0 | Details |
Pferd: b. H. v. Dylan Thomas - Fitness (Monsun) Formen: 9-2-3-1-7-2 |
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4 | Nordico (GER) 2011 Mario Hofer / Jo.: Daniele Porcu |
58,0 kg | 3.000 € | 36,0 | Details |
Pferd: F. H. v. Medicean - Norwegian Pride (Diktat) Formen: 9-3-2-2-1-9-1-6 |
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5 | Invador (GB) 2011 Jean-Pierre Carvalho / Jo.: Filip Minarik |
56,0 kg | 2.000 € | 98,0 | Details |
Pferd: b. H. v. Tertullian - Iora (Königsstuhl) Formen: 6-8-3-1 |
Es ist ein Rennen, das in keinem Pattern Race-Buch auftaucht, in keinem Pedigree eine besondere Erwähnung bekommt und trotzdem über eine enorme Anziehungskraft verfügt: Das BBAG Auktionsrennen im Oktober in Baden-Baden, das seit 2006 auch als Memorial für Ferdinand Leisten gelaufen wird. Der Grund für die Attraktivität liegt natürlich in der Dotierung. €200.000 gibt es zu verdienen, womit das Rennen nach Derby, Diana und Großer Preis von Baden das vierthöchste Preisgeld in Deutschland aufweist. Die Klasse der Sieger hat damit aber nicht immer mithalten können, geschuldet der Qualifikation, denn jeder kann da bekanntlich nicht laufen. Der Hengst, der in der 2013er Ausgabe erfolgreich war, Gabriele Gauls selbstgezogener Eric, ist aber ein überdurchschnittlicher Sieger gewesen, am Sonntag gewann er in Krefeld sein erstes Gruppe-Rennen.
Damit ist er in den vergangenen zehn Jahren erst der dritte Sieger des Ferdinand Leisten-Memorials, dem dies gelungen ist. Zwei große Vorbilder hat er zumindest. Zazou (Shamardal), später Gr. I-Sieger und immer noch aktiv, sowie Tai Chi (High Chaparral), der damals nur eine Woche nach Iffezheim den Preis des Winterfavoriten (Gr. III) gewann und inzwischen im Gestüt Ohlerweiherhof steht. Es gab auch andere Pferde wie etwa Fürstenberg (Monashee Mountain), den wir vor einigen Wochen beim Reitpferderennen in Bad Harzburg sahen, der immer noch im Besitz der Familie Rettstadt steht, für die er 2004 das hochdotierte Rennen gewann. Für Trainer Christian von der Recke, den Betreuer von Eric.
Um dessen Klasse musste man sich im Frühjahr schon etwas Gedanken machen. Zweijährig bei zwei Starts ungeschlagen, hatte er zwar in Düsseldorf als Zweiter auf Listenebene ordentlich debutiert, blieb dann aber im Dr. Busch-Memorial (Gr. III) blass. Und auch im Iffezheimer Derby-Trial (LR) war er als Vierter respektvoll geschlagen. Er rutschte dann so gerade noch in das Derby-Feld, belohnte den Mut von Besitzer und Trainer mit einem hervorragenden vierten Platz. Der Sieg in Krefeld zeigte, dass das keine Eintagsfliege gewesen war, Eric gehört fraglos zur Spitze des Jahrgangs, der zumindest im Moment bei den Hengsten überdurchschnittlich zu sein scheint.
Der Tertullian-Sohn, der im Gestüt Römerhof groß geworden ist und bei der BBAG seinen Reservepreis von €30.000 nicht erreicht hatte, ist Erstling der Ericarrow, die nach Eric Hengst und Stute jeweils von Mamool gebracht hat, der zwei Jahre alte Eastsite One war am Freitag in Bad Doberan erfolgreich, in dem Rennen, das Eric vergangenes Jahr an sich gebracht hatte. Die Jährlingsstute heißt Erica, 2013 ist Ericarrow nicht gedeckt worden, sie ist jetzt wieder tragend von Tertullian. Sie hat dreijährig über 2400m im englischen Lingfield ein Verkaufsrennen für Trainer Andrew Balding gewonnen, stammt aus der Zucht von dessen Familie. Sie ging später in den Stall von Milton Harris, wo sie auf der Flachen und über Hürden wenig zustande brachte.
Sie kam dann auf privater Basis nach Deutschland, wo sie nur dreimal lief. Sie gewann in Mannheim ein Handicap über 2500m und war immerhin Dritte über Hürden im Badener Roulette-Preis (LR), was ihr Black Type verschaffte. Verletzungsbedingt musste sie ihre Karriere beenden, sollte eigentlich als Reitpferd abgegeben werden, doch wollte ihre Besitzerin unbedingt mit ihr züchten. Was denn schon etwas mutig angesichts eines Flach-GAG von 55,5kg war. Sie ist Halbschwester zu zwei Siegern, die platziert gelaufene Mutter ist Schwester des Listensiegers Border Music (Selkirk). Ansonsten sucht man prominente Namen in der Familie vergeblich, das Pedigree der Woche ist denn auch entsprechend kurz.
Für seinen Vater, den oft unterschätzten Tertullian (Miswaki), ist Eric der sechste Gruppe-Sieger. Bei der anstehenden BBAG-Jährlingsauktion hat der im Gestüt Erftmühle stehende Hengst sieben Nachkommen im Ring, zwei besonders interessante Hengste kommen aus Schlenderhan. Auf der BBAG-Auktion, allerdings im Herbst, wird man Erica (Mamool) sehen, die jüngere Schwester von Eric.
Der soll am 3. Oktober wieder auf der Rennbahn erscheinen, der Preis der Deutschen Einheit (Gr. III) wird als nächstes Rennen angepeilt. Wohl weiter in den Farben von Gabriele Gaul, auch wenn es durchaus reges Kaufinteresse gegeben hat. Ein dementsprechender Deal scheiterte bislang an der Größe: Eric ist ein eher kleines Pferd und gehört mit einem Gewicht von 410 Kilo auch nicht unbedingt zu den Schwergewichten, was so manchen von einem Kauf abgehalten hat. Am Schnelllaufen hat es ihn aber bisher nicht gehindert.
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