Rennstall Wöhler

Als Masar  zweijährig in den Solario Stakes (Gr. III) siegreich war, stufte sein Trainer ihn als einen perspektivisch sehr guten Dreijährigen ein. Es war damals über 1400 Meter sein dritter Start, beim Debut hatte er im Mai in Goodwood gewonnen, war dann während Royal Ascot Dritter in einem Listenrennen geworden. Nach dem ersten Gruppe-Sieg – Zweiter war damals der diesjährige Irish 2000 Guineas-Sieger Romanised (Holy Roman Emperor) – belegte er dann anschließend noch einen sehr guten dritten Platz im Qatar Prix Jean-Luc Lagardere. Im von Mendelssohn (Scat Daddy) gewonnenen Breeders‘ Cup Juvenile Turf war er Sechster, war sogar als Favorit an den Start gegangen. Eine anspruchsvolle, anstrengende Zweijährigen-Saison, nach der er im Timeform-Ranking Platz 15 belegte. Nicht unbedingt das Profil eines Derbysiegers, zumal sein Stehvermögen in Frage stand.

Im März lief er dann zum Jahresauftakt in Dubai in einem Listenrennen über 1900 Meter in Dubai, ging dort als heißer Favorit ziemlich unter, weitere Starts in der Wüste wurden ihm erspart. Sein Comeback in Europa fiel dann ziemlich imponierend aus, er gewann die Craven Stakes (Gr. III) über die Meile in Newmarket mit neun Längen Vorsprung. In den 2000 Guineas (Gr. I) zeigte er als Dritter eine gute Leistung, doch gerade auf dem 800 Meter längeren Weg hatte man ihm in Epsom kaum eine so überzeugende Vorstellung zugetraut.

Sein Trainer Charlie Appleby, der im fünften Jahr als Godolphin-Trainer seinen ersten klassischen Sieger feierte, war allerdings stets von Klasse und Stehvermögen seines Schützlings überzeugt. Auch wenn jetzt, doch etwas überraschend, die Eclipse Stakes (Gr. I) über 2000 Meter als nächstes Ziel genannt werden.

Er ist der siebte Gruppe I-Sieger seines Vaters New Approach (Galileo), der sich in der deutschen Zucht durch Potemkin und Messi hervorgetan hat. Für den Darley-Hengst, 13 Jahre alt, Epsom Derby (Gr. I)-Sieger 2008, war es ein wichtiger Erfolg in einer entscheidenden Phase seiner Deckhengst-Karriere. Nach einem glänzenden Start war es in jüngster Zeit etwas ruhiger um ihn geworden. 30.000 Pfund betrug seine Decktaxe im ersten Jahr, schnellte teilweise auf 80.000 Pfund hoch und ist heute wieder bei 30.000 Pfund angelangt.

Scheich Mohammed hatte zwar bis zum vergangenen Jahr Nachkommen von Coolmore-Hengsten auf den Auktionen boykottiert, doch gab es gelegentlich Zukäufe. New Approach war einer davon, der Galileo-Sohn ist nach seiner erfolgreichen Zweijährigen-Kampagne von Trainer Jim Bolger erworben worden. Wie zu jener Zeit auch Teofilo (Galileo), der als Vererber ebenfalls eine glänzende Karriere hinlegt.

Die Mutter Khawlah hat in Meydan das UAE Derby (Gr. II) und die UAE Oaks (Gr. III) gewonnen, in Europa war sie Dritte in den Oh So Sharp Stakes (Gr. III). Ein Sohn von Shamardal ist in diesem Jahr zweijährig eingegangen, in diesem Jahr kam ein Stutfohlen zur Welt.

Sie ist Schwester des Prix Guillaume d’Ornano (Gr. II)-Siegers Vancouverite (Dansili) aus einer Schwester des Grand Prix de Deauville (Gr. II)-Siegers und Deckhengstes Masterstroke (Monsun). Die vierte Mutter ist die große Urban Sea (Miswaki), womit die weitere Verwandtschaft bekannt sein dürfte und ohnehin im Pedigree der Woche aufgeführt ist. Masar ist sogar ingezogen auf diese  großartige Stute. Ein sicher mehr als spannendes Papier.