Rennstall Wöhler

Das erwartete Duell zwischen Too Darn Hot (Dubawi) und Magna Grecia (Invincible Spirit) fand nicht statt: Der vorjährige Star der englischen Zweijährigen-Szene konnte nur wenige Tage nach seinem Jahresdebut in der entscheidenden Phase nicht zulegen, Aidan O’Briens Sieger in den 2000 Guineas (Gr. I) von Newmarket ging am Ende sogar völlig unter und endete über fünf Längen hinter dem souveränen Sieger. Der hieß Phoenix of Spain, ein frisches Pferd, seinen vorherigen Start hatte er im Oktober 2018 absolviert, da war er in den Futurity Trophy Stakes (Gr. I) Zweiter hinter Magna Grecia gewesen. Und auch die Überlegenheit von Too Darn Hot hatte er bereits spüren müssen, in den Champagne Stakes (Gr. II) war er hinter ihm gewesen. Einen Gruppe-Sieg hatte er aber auch schon erzielen können, in den Acomb Stakes (Gr. III) in York über 1400 Meter.

Anfang des Jahres hatte er sich geringfügig verletzt, die 2000 Guineas in Newmarket musste er wegen einer Infektion auslasen, doch davon war auf dem Curragh nichts mehr zu spüren. Es soll jetzt in den St. James’s Palace Stakes (Gr. I) in Royal Ascot weitergehen, sein Trainer plant aber auch, ihn später im Jahr über 2000 Meter laufen zu lassen, möglicherweise in den Eclipse Stakes (Gr. I).

Der Sohn von Lope de Vega, der als Jährling bei Tattersalls immerhin 220.000 gns. gekostet hatte, ist Bruder zu drei Black Type-Pferden: Kingsdesire (King’s Best) und Central Square (Azamour) waren jeweils Dritte auf Gr. III-Ebene, Lucky Beggar (Verglas) war listenplatziert. Die Mutter Lucky Clio, die platziert gelaufen ist, hat noch einen zweijährigen Hengst von Lope de Vega und einen Jährlingshengst von Awtaad. Sie ist Schwester des Deckhengstes Special Kaldoun (Alzao), der zweimal den Prix Daniel Wildenstein (Gr. II), dazu vier weitere Gruppe-Rennen gewinnen konnte. Ihre Schwester Privalova (Alhaarth) war listenplatziert. Die dritte Mutter ist Schwester von La Koumia (Kaldoun), Gr. I-Siegerin in den USA.

Es ist zumindest mütterlicherseits kein besonders tiefgründiges Papier, doch hat Lope de Vega (Shamardal) wieder einmal gezeigt, dass er ein außergewöhnlich guter Vererber ist. Der Ammerländer, der zu einer Decktaxe von 80.000 Euro im Ballylinch Stud in Irland steht, ist Vater von jetzt 27 Gr.-Siegern, Phoenix of Spain war der achte, der auf höchster Ebene gewonnen hat, tags darauf war Zabeel Prince in ParisLongchamp Nummer neun. Von seinen Söhnen ist Belardo bereits als Deckhegst aufgestellt.

Das wird möglicherweise schon im kommenden Jahr mit Phoenix of Spain passieren, denn wie das Irish National Stud kundtat, hat es sich bereits jetzt den Hengst gesichert. Der Plan ist, ihn nach Ende dieser Rennsaison als Deckhengst nach Irland zu holen.