Rennstall Wöhler

Mit rund 15 Pferden im Training gehört der Stall von Andreas Schütz nicht unbedingt zu den quantitativ ersten Adressen in Chantilly, aber der mehrfache deutsche Champion hat in der jüngeren Vergangenheit den einen oder anderen besseren Sieger gestellt. Doch muss man schon etwas weiter zurückgehen, bis man auf den bis zum Sonntag letzten Gr. I-Sieger trifft. Es war zu seinen Hong Kong-Zeiten Good Ba Ba (Lear Fan). Dass Marhaba Ya Sanafi (Muhaarar) ihn jetzt wieder auf höchster Ebene erfolgreich werden ließ, war sicher eine Überraschung, aber Schütz hat nie einen Hehl daraus gemacht, wie hoch er den Hengst einschätzt. 

Zweijährig war er zweimal am Start, debütierte als Vierter, schaffte seinen ersten Treffer Ende November über 1600 Meter in Chantilly. In dieser Saison ging es mit einem knappen Sieg auf der Polytrackbahn in Chantilly los, dann wurde er im Prix de Fontainebleau (Gr. III) hinter American Flag (Wootton Bassett) Zweiter. Dieser war am Sonntag als heißer Favorit angetreten, doch war für diesen die Angelegenheit am Start so gut wie erledigt. Er sprang hinter dem Feld ab, kam am Ende nur auf den vierten Platz. Der Sieger dürfte jetzt seinen nächsten Start im Prix du Jockey Club (Gr. I) absolvieren.

Er stammt aus der eigenen Zucht von Jaber Abdullah, wobei diese unter dem Label Rabbah Bloodstock auch noch andere Besitzer umfasst. Über den Vater Muhaarar (Oasis Dream) haben wir an dieser Stelle des Öfteren geschrieben. Der herausragende Flieger, der dreijährig vier Gr. I-Rennen gewann, wurde mit großen Erwartungen im Nunnery Stud von Shadwell aufgestellt, sechs Jahre stand er dort, doch konnten seine Nachkommen zunächst nicht überzeugen. Schließlich hatte er von Beginn eine ganze Reihe von Top-Stuten bekommen hat. Bis zum Sonntag hatte er mit Eshaada eine Gr. I-Siegerin gestellt. 2022 wurde er für zunächst zwei Jahre an das Haras des Faunes nach Frankreich verpachtet. Der Kontrakt läuft aus, möglicherweise holt ihn Shadwell für 2024 zurück. Dieses Frühjahr hat er über 120 Stuten gedeckt. 

Die Mutter Danega (Galileo) war nicht am Start. Ihr zweiter Nachkomme ist Mofridge (Iffraaj), der vor einem Jahr für Andreas Wöhler in Magdeburg gewann, danach aber nicht mehr viel bewegen konnte. Er wurde bei Tattersalls in Ascot für 1.000 Pfund verkauft, ist aber auch für neue Interessen stets weit geschlagen gewesen. Eine zwei Jahre alte Stute hat Acclamation als Vater, vergangenes Jahr wurde sie von Hello Youmzain gedeckt. Tragend von diesem kam sie im Herbst bei Goffs in den Ring und wurde für im Nachhinein sehr günstige 16.000 Euro Duncan McGregor zugeschlagen. Die nächste Mutter Danelissima (Danehill) hat die Noblesse Stakes (Gr. III) gewonnen und war Dritte in den Lancashire Oaks (Gr. II). Drei Sieger hat sie auf der Bahn gehabt. Dahinter findet man im Pedigree die Deckhengst-Namen Intense Focus (Giant’s Causeway) und Soldier of Fortune (Galileo).