Rennstall Wöhler

Selten zuvor dürfte es eine so heiße Favoritin in einem Klassiker gegeben haben wie Tahiyra. Die Stute aus dem Stall von Dermot Weld war zweijährig bei zwei Starts ungeschlagen geblieben, darunter in den Moyglare Stud Stakes (Gr. I). In diesem Jahr stieg sie in den 1000 Guineas (Gr. I) in Newmarket in das Geschehen ein, unterlag dort als 6:4-Favoritin nur knapp der Godolphin-Stute Mawj (Exceed and Excel), eine Niederlage, die Jockey Chris Hayes auf seine Kappe nahm. Ein solches Kaliber war diesmal nicht dabei, auch wenn die dann Zweitplatzierte Meditate (No Nay Never) vergangenes Jahr immerhin den Breeders’ Cup Juvenile Fillies’ Turf (Gr. I) gewinnen konnte, aber schon zuvor in den Moyglare Stud Stakes hinter Tahiyra war. Diese wurde schließlich ihrer Favoritenrolle gerecht, setzte sich leicht durch und wird jetzt die Coronation Stakes (Gr. I) in Royal Ascot ansteuern. Ihr Trainer will dann eine Sommerpause einlegen und sie gezielt auf den Breeders’ Cup trainieren. 

Tahiyra kommt aus einer langjährigen Aga Khan-Familie. Ihre Mutter Tarana hat zwei Listenrennen in Galway und Limerick gewonnen, war auch Dritte im Curragh Cup (Gr. III). In die Zucht war sie mit Tarnawa (Shamardal) gestartet, ihres Zeichens dreifache Gr. I-Siegerin und vorvergangenes Jahr Zweite zu Torquator Tasso im Prix de l’Arc de Triomphe. Ein weiterer Bruder hat gewonnen, ein zweijähriger Hengst namens Tarafi stammt von Frankel ab, eine Jährlingsstute von Lope de Vega. Tarana ist ist Schwester von zwei Siegern. Ihre Mutter Tarakala (Dr. Fong) war in York auf Listenebene erfolgreich und Dritte in den Noblesse Stakes (Gr. III). Auch die dritte Mutter Tarakana (Shahrastani) hatte Black Type, sie war mehrfach listenplatziert. 

Für den Vater Siyouni (Pivotal) war es natürlich ein herausragendes Wochenende, denn er hatte tags zuvor mit Paddington bereits den Sieger in den Irish 2000 Guineas gestellt. Ein derartiges Double ist ein Novum.