Rennstall Wöhler

Ein außergewöhnlich stark besetztes Rennen mit vielen Überlegungen und Diskussionen im Vorfeld, mit einem Sieger, der ganz sicher auch von den äußeren Bedingungen profitiert hat. Denn Hukum (Sea the Stars) benötigt zumindest etwas durchlässigen Boden und den traf er am Samstag an. In einer knappen Entscheidung setzte er sich in einem Duell der älteren Pferde gegen Westover (Frankel) durch, wobei die Jockeys nicht gerade zimperlich zu Werke gingen. Die Bodenverhältnisse und auch ein gewisses taktisches Geplänkel waren sicher auch dafür verantwortlich, dass am Ende die drittschlechteste Zeit in diesem Rennen seit 1997 herauskam. 

Ziemlich genau ein Jahr nach seinem Sieg im Coronation Cup (Gr. I), bei dem er sich eine Verletzung zugezogen hatte, hatte Hukum erst vor wenigen Wochen ein starkes Comeback gegeben, als er dem inzwischen wieder angeschlagenen vorjährigen Epsom Derby (Gr. I)-Sieger Desert Crown (Nathaniel) in den Brigadier Gerard Stakes (Gr. II) schlug. 

Der Sea the Stars-Sohn, der jetzt sieben Gr.-Rennen gewonnen hat, stammt aus der Prix de Liancourt (LR)-Siegerin Aghareed (Kingmambo), die auch den Crack Baaeed (Sea the Stars) auf der Bahn hatte. Der bei elf Starts zehnmal erfolgreiche aktuelle Nachwuchsdeckhengst, der sechs Gr. I-Rennen gewinnen konnte, war im Gegensatz zu seinem Bruder eher auf der Meile daheim, auch wenn er das Juddmonte International (Gr. I) über 2100 Meter für sich entschied. Danach kamen eine Stute von Intello sowie Hengste von Nathaniel und Night of Thunder, die noch nicht gelaufen oder sieglos sind. Dieses Jahr kam ein rechter Bruder von Hukum und Baaeed zur Welt. Aghareed ist eine Schwester von zwei Siegern aus der Lahudood (Singspiel), erfolgreich in den Flower Bowl Invitational Stakes (Gr. I) und im Breeders Cup Filly & Mare Turf (Gr. I), dazu auch mehrfach Gr.-platziert. Die Familie ist schon seit vielen Jahren in der Zucht von Shadwell erfolgreich, handelt es sich doch um die Linie der Cracks Nashwan (Blushing Groom), Nayef (Gulch) und Unfuwain (Northern Dancer). Für Hukum soll es jetzt direkt in den Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I) gehen, vorher soll er nicht mehr an den Ablauf kommen.

Der zweifache Derbysieger Auguste Rodin (Deep Impact), der als Favorit angetreten war, war schon im Schlussbogen geschlagen, wurde schließlich fast angehalten und lief wie ein Pferd, das nicht in Ordnung ist. Trotz intensiver tierärztlicher Untersuchung konnte sein Team allerdings bislang nichts finden.