2023-08-06, Düsseldorf, 3. R. - 165. Henkel-Preis der Diana - German Oaks
3 165. Henkel-Preis der Diana - German Oaks
- 06.08.2023, 16:00 - Düsseldorf
- Distanz: 2200m
- Boden: weich bis schwer
- Blacktype
Gruppe I, 500.000 € (300.000, 100.000, 50.000, 27.000, 13.000, 10.000).
Für 3-jährige Stuten, die in einem anerkannten Gestütbuch für Vollblut registriert sind
QuotenSiegwette 5,8:1. - Platzwette 2,2; 1,7; 3,2; 3,0:1. - Zweierwette 25,0:1. - Dreierwette 444,5:1. - Viererwette 1.541,7:1.3,5; 3,5; 3,5; 3,5; 3,5; 3,5; 2,0; 2,0; 2,0; 2,0:1.
Der Blick in das Geschichtsbuch zeigt, dass es im Jahre 1910 war, dass erst- und bislang letztmals ein Deckhengst die drei Erstplatzierten im Preis der Diana gestellt hat. Das war Ard Patrick, Vater der in dieser Reihenfolge eingekommenen Letizia, Lockung und Regina Castra, zwei Weinberg-Stuten auf den Plätzen eins und drei, dazwischen eine Graditzerin. Fünf Stuten waren am Start, die überlieferte Zeit von 2:10,0 auf der Hoppegartener 2000-Meter-Bahn lässt vermuten, dass die Bodenverhältnisse damals etwas besser waren als am vergangenen Sonntag. 2:21,92 Minuten wurden diesmal gemessen, die langsamste Zeit, seitdem das Rennen 2006 erstmals unter dem Henkel-Label in Düsseldorf gelaufen wurde, aber das war angesichts der Bedingungen auch nur logisch.
Über ein Jahrhundert nach Ard Patrick war es nunmehr Sea the Moon (Sea the Stars), dessen Nachkommen die Diana-Dreierwette stellten, Muskoka vor Kassada und Sea the Lady. 19 Jahre nach Monsun - damals mit Shirocco und Amarette - gelang Sea the Moon auch das Derby/Diana-Double.
Für 25.000 Pfund steht der einstige Derbysieger im Lanwades Stud in Newmarket, gehört seit einigen Jahren zu den am stärksten gebuchten Hengsten Englands. 159 Stuten waren es 2021, 152 im vergangenen Jahr und in diesem Frühjahr soll die Zahl ähnlich gewesen sein. Es ist natürlich auffällig, dass er gerade in Deutschland mit seinen Nachkommen besonders viel Erfolg hat. Was natürlich daran liegt, dass die hiesigen Züchter ihn von Beginn an stark unterstützt hatten. Mindestens ein Viertel der ihm zugeführten Stuten werden stets über den Kanal geschickt, das Ergebnis ist entsprechend. Von den bisher 15 Gr.-Siegern des Hengstes kamen acht aus deutscher Zucht. Zudem hat er bislang 14 Listensieger gestellt, von denen ebenfalls acht hierzulande gezogen wurden. Er ist insofern ein sehr kompatibler Vererber, da er auch schon Blacktype-Sieger über Sprünge gestellt hat. Wer einen Sea the Moon-Nachkommen erwirbt, kann somit stets auf einen “Plan B” zurückgreifen, was ihn zu einem kommerziellen Hengst macht, seine Jährlinge verkaufen sich in der Regel sehr gut. Bei der anstehenden BBAG-Auktion ist er mit acht Hengsten und Stuten vertreten.
Muskoka, seine jüngste Werbeträgerin, war zweijährig zweimal am Start gewesen. Nach einem zweiten Platz beim Debüt hinter Vale Rainbow (Soldier Hollow) hatte sie im Oktober in München gegen den Fährhofer Wales (Camelot) gewonnen, dann gab es eine etwas überraschende Niederlage beim Jahreseinstand gegen Muhalif (Lawman), doch sieht man das inzwischen in einem anderen Licht. Dieser hat sich bekanntlich enorm gesteigert. In Düsseldorf kam Muskoka dann zu einem sehr sicheren Sieg auf Listenebene, u.a. gegen Leona Playa (Footstepsinthesand) und Habana (Kingman), was ja enorm aufgewertet wurde. Ihre exzellente Verfassung unterstrich sie danach in Hamburg, als sie die dortige Stuten-Meile (Gr. III) leicht gewann, wobei zuvor die Konkurrenz sogar besser war. Die Steigerung in der “Diana”, wo ihr aus der sehr günstigen Startbox drei ein optimales Rennen serviert wurde, war enorm, der Sprung in der Distanz bedeutete kein Problem, zudem sie eine absolute Steherabstammung hat.
Sie ist natürlich der bisher beste Nachkomme ihrer nicht gelaufenen Mutter. Morning Mist (Peintre Celebre) hatte zuvor die Sieger Morning Eagle (Adlerflug) und Manolas (Rajsaman) auf der Bahn, deren Karrieren aber auch quantitativ sehr übersichtlich waren. Den Erstling Morning Has Broken (Kamsin) hat das Gestüt Ohlerweiherhof 2019 bei Arqana nach Nordafrika verkauft, sie war ebensowenig am Start wie die danach gekommene Moretthanbeautiful (Tai Chi), mit der Alexander Franke züchtet. Der zwei Jahre alte Master of Light (Adlerflug) ist bei der BBAG für immerhin 130.000 Euro zurückgekauft worden, er ist bei Henk Grewe im Training. Eine Jährlingsstute hat Reliable Man als Vater, sie kommt bei der BBAG mit der Lot-Nummer 174 in den Ring.
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https://bbag-sales.de/horse~de_DE?auctionDataID=15403&auctionID=67&filter=Morning%20Mist
Vergangenes Jahr ist Morning Mist nicht gedeckt worden, dieses Jahr stand sie erneut auf der Liste von Sea The Moon und ist von diesem tragend. Morning Mist ist Schwester von Brametot (Rajsaman), Sieger u.a. im Prix du Jockey Club (Gr. I) und der Poule d’Essai des Poulains (Gr. I), zwei Jahre Deckhengst im Gestüt Ebbesloh, inzwischen im Haras de Grand Chesnaie. So ganz aufregend ist die Bilanz seiner Nachkommen noch nicht, er wird jetzt gezielt für die Zucht von Hindernispferden angeboten. Ein weiterer Bruder ist Mulan (Marju), der einst die Steigenberger-Farben trug, später in Norwegen Gr. III-Zweiter war. Die nächste Mutter Morning Light (Law Society) ist eine Schwester des großen Monsun (Königsstuhl). Alles Weitere ist dem nachfolgenden, leicht gekürzten Pedigree zu entnehmen.
In Deutschland wird man Muskoka so schnell nicht sehen. Sie soll im Prix de l’Opéra (Gr. I) am “Arc”-Wochenende laufen, im Hinterkopf hat man auch den Breeders’ Cup. Sie läuft in den Farben einer vierköpfigen Besitzergemeinschaft, sodass es durchaus wahrscheinlich ist, dass sie zumindest langfristig auf den Markt kommt, ob auf einer Auktion oder freihändig. An Angeboten wird es kaum mangeln.
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