Nachschau Hannover, Mailand, München und Wissembourg 01. Mai 2016
An der Routine müssen wir noch arbeiten aber insgesamt zeigte Nightlight Angel die Verbesserung, die wir von ihr erwartet hatten. War sie erstmal nach einigen Überlegungen in der richtigen Spur gewesen, zeigte sie schönen Speed und verpasste den Ehrenplatz nur um eine Nase. Die Manduro-Tochter ist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.
Pferd und Reiter waren im Einlauf "zur falschen Zeit am falschen Ort" aber für einen der Geldränge hätte es für Szoff wahrscheinlich auch unter anderen Umständen nicht gereicht. Wichtig ist, dass er die lange Pause gut wegsteckt und dann sehen wir weiter.
Classic Rock war auch einer der Kandidaten, der schon in der Arbeit erkennen ließ, dass er nach seinem letzten Start einen ordentlichen Satz gemacht hat. Im Einlauf hatte er zwar erst einen Moment Schwierigkeiten den nächsten Gang zu finden aber als ihm das gelungen war, zog er richtig an und konnte sicher seine Maidenschaft ablegen.
Ehrgeizig wie wir sie von zu Hause kennen, war Arles in der Anfangsphase des Rennens unterwegs und auch im Einlauf hatte sie den richtigen Biss aber zwei ihrer Kolleginnen waren einfach besser. Der dritte Platz zeigt aber schon die gewünschte Steigerung und die Stute wird ihren Weg machen.
Zu ihrer ersten Blacktype-Platzierung kam Quenby in Mailand. Heftige Regenfälle ließen die Umstände sehr widrig werden aber mit der Leistung sind wir sehr zufrieden.
Grants Pass ist daheim noch nie durch pubertäres Verhalten aufgefallen aber vor seinem Debüt in München war ihm dann scheinbar doch mal danach - er schrie, grunzte, bockte und hampelte rum als hätte ihn einer aufgezogen. Im Rennen war er dann auch nicht so ganz bei der Sache aber beim ersten Mal sei ihm das noch nachgesehen.
Auch Nadeem Alward nutzte die Gunst der Stunde und tobte sich beim Satteln mal so richtig aus, kriegte sich aber schnell wieder ein als es in den Führring ging. Gegen seine Kollegen wirkte der Hengst noch etwas unfertig und so lief er dann auch. Eddie Pedroza meinte anschließend, dass Nadeem Alward unterwegs Probleme hatte, seine Beine richtig zu sortieren. Das nächste Mal wird er es wissen.
Alle Pferde an diesem Wochenende liefen mehr oder weniger so, wie im Vorfeld gedacht. Die Einzige, die etwas enttäuschte war La Duma. Nach einem Rennen an der Spitze sah es bis zur 200m-Marke gut aus für die Stute aber als die Räuber kamen, zeigte sie wenig Kampfgeist und wurde ohne große Gegenwehr überlaufen.
Jetzt kommt natürlich der schönste Teil - Isfahan's Sieg in den pferdewetten.de - Bavarian Classic. "Ohne wenn und aber" gilt ihm unser Vertrauen, schrieben wir in der Vorschau und dieses Vertrauen - wie das der Wetter - hat er dann auch sehr souverän eingelöst. Die Wiederholung des Rennvideos lief schon gefühlte hundert Mal und es haut einen immer wieder von den Socken wie dieser mächtige Kerl Mitte der Geraden den Turbo zündet und seine Gegner hinter sich lässt. Eddie meinte, er hätte schon früh im Rennen ein gutes Gefühl gehabt und er sollte sich nicht täuschen. Der Lord of England-Sohn ist ja eher ein etwas introvertierter Typ aber die Aufmerksamkeit und die Fotografen genoß er dann doch sichtlich. Wenn alles nach Plan läuft, sehen wir Isfahan in drei Wochen wieder beim italienischen Derby.
"Die Bahn sieht aus wie ein Kartoffelacker und die Jockeis reiten wie im wilden Westen" meinte Jose Silverio nach seinem Ritt auf Oshtoran in Wissenbourg. Zweimal wurde die Stute im Rennen grob behindert, verlor daraufhin jede Aktion und musste sich mit dem vierten Platz zufrieden geben.